Die deutschen Maschinenbauer beschlossen, zum zweiten Mal innerhalb eines Monats zu streiken

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Die mit dem neuen Jahr begonnenen Streik- und Protestbewegungen in Deutschland dauern unvermindert an. Nachdem monatelange Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Maschinisten (GDL) und der Deutschen Bahn über Mitarbeiterprämien und Arbeitszeiten blockiert waren, beschlossen die Fahrer, ab Januar zum zweiten Mal innerhalb eines Monats zu streiken. Die GDL, die vor zwei Wochen im ganzen Land streikte, hat einen sechstägigen Streik im ganzen Land begonnen. Der Streik, der voraussichtlich bis Montagabend dauern wird, begann gestern Abend um 18.00 Uhr Ortszeit im Güterverkehr und heute Abend um 02.00 Uhr Ortszeit im Personenverkehr. Nach Beginn der Streiks kam es ab den frühen Morgenstunden zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr.

Der betreffende sechstägige Streik war der vierte und längste Streik, den die Maschinistengewerkschaft jemals durchgeführt hat. Die Hauptstadt Berlin gehörte zu den am stärksten vom Maschinistenstreik betroffenen Großstädten.

PROTEST IN BERLIN

Die Deutsche Bahn kündigte in ihrer Stellungnahme an, dass es aufgrund des Streiks bis Montag zu erheblichen Beeinträchtigungen im gesamten Fern- und Kurzverkehr kommen werde. In der Stellungnahme wurden Passagiere ermahnt, bei Langstreckenflügen frühzeitig Sitzplätze zu reservieren und sich bei geplanten Reisen 24 Stunden vor Abflug zu informieren. Die Deutsche Bahn gab bekannt, dass wie bei früheren Streiks rund 80 Prozent des Fernzugverkehrs eingestellt wurden.

GDL-Chef Claus Weselsky lud in den kommenden Tagen zu einer Kundgebung ein, an der auch der Gewerkschaftsvorstand teilnehmen wird. Der Protest findet morgen in Stuttgart sowie in Nürnberg, Hamburg, Erfurt und Halle/Saale statt. Auch in Berlin und Dortmund sind am Freitag Bewegungen geplant.

Die BVG beteiligte sich nicht am Streik

Andererseits kam es aufgrund des Streiks in den S-Bahnen der Deutschen Bahn zu Verkehrsstörungen. Da sich auch die S-Bahnen am Streik beteiligten, kam es zu einer Überlastung des städtischen Nahverkehrs in Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen. Im städtischen ÖPNV-Verkehr kam es zu einem Anstieg der Wartezeiten und der Fahrgastzahlen. Das städtische Verkehrsunternehmen BVG beteiligte sich nicht an dem Streik. Obwohl der Stadtverkehr in der Hauptstadt reibungslos funktioniert, wurden die Fahrgäste in der Stellungnahme der BVG vor längeren Wartezeiten als üblich gewarnt.

AUCH DIE INDUSTRIE WIRD BETROFFEN

Es wird erwartet, dass nicht nur der Personenverkehr, sondern auch die deutsche Industrie von dem Streik betroffen sein wird. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärte: „Der angekündigte 6-tägige Streik wird auch die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie unter Druck setzen, da er Auswirkungen auf die Logistikabteilung in Deutschland und Europa hat.“

Der Verband der Chemischen Industrie teilte außerdem mit, dass einige Unternehmen gemeinsam mit Logistikdienstleistern flexible Lösungen entwickelt hätten, die die Einschränkungen und Verzögerungen in der Bahnlogistik jedoch nur teilweise kompensieren könnten. Es wird angegeben, dass der bundesweite Streik rund 100 Millionen Euro gekostet habe.

Politiker sind reaktiv

Gitta Connemann, CDU-Bundestagsabgeordnete, sagte, dass die Streiks begonnen hätten, der Wirtschaft des Landes zu schaden, und forderte strengere Vorschriften, um solche Streiks zu verhindern. Connemann kritisierte den Gewerkschaftsführer und sagte: „Das Problem liegt eindeutig bei der GDL.“ „Weselsky nimmt sozusagen das ganze Land als Geisel“, sagte er.

Connemann erklärte, dass es in anderen EU-Ländern schon seit langem strengere gesetzliche Regelungen zu kritischen Infrastrukturen gäbe: „Niemand will Streiks in irgendeinem Bereich verbieten.“ „Aber wenn es um Stromversorgung, Rettungsdienste, Bahnen oder Flughäfen geht, sollte ein Streik das letzte Mittel sein“, sagte er.

WAS WOLLEN MITARBEITER?

Tariflich will die GDL vor allem die wöchentliche Arbeitszeit der Schichtarbeiter von 38 Stunden auf 35 Stunden zum Volltarif reduzieren. Zusätzlich zur Arbeitszeitverkürzung fordert die Gewerkschaft auch eine Inflationsausgleichsprämie von 555 Euro pro Monat. Die Deutsche Bahn (DB) hingegen lehnte den Antrag der Gewerkschaft ab und bot eine Erhöhung um 11 Prozent sowie eine Inflationsausgleichsprämie für 32 Monate an. Als die Gewerkschaft dieses Angebot ablehnte, wurden die Verhandlungen erneut blockiert. Allein im Güterverkehr belaufen sich die täglichen finanziellen Verluste auf 100 Millionen Euro, heißt es.

Freiheit

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